Krypto-Assets Für Professionelle Anleger

21e6 Capital AG
6 min readApr 24, 2023

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Das Krypto-Universum wächst, jedes Jahr steigen mehr professionelle Anleger aus der ganzen Welt ein und folgen (wenn auch in kleinerem Maße) dem Beispiel von Michael Saylor. Nicht nur Krypto-Assets selber sind spannend, das gesamte Blockchain-Ökosystem wächst rasant und VC-Investments wachsen mit, wie anhand der vielen Blockchain-Unicorns zu sehen ist. Auch traditionell konservativere Anleger erwägen eine Krypto-Beimischung in ihrem Portfolio, doch scheitert es oft am ersten Schritt. Die Hürden seien zu groß, man wüsste gar nicht, wo man anfangen solle. Dieser Artikel soll genau diesen schwierigen ersten Schritt erleichtern, mit dem Ziel zu erklären, über welche Wege professionelle Anleger in Krypto-Assets investieren können.

Autoren: Maximilian Bruckner, Prof. Dr. Philipp Sandner

Krypto-Börsen, Hot Wallets und Cold Wallets

Der wohl offensichtlichste Pfad zum Krypto-Investment wäre es, einen eigenen Account bei einer der gängigen Krypto-Börsen einzurichten und Krypto-Assets direkt zu kaufen. Man hat volle Kontrolle darüber welche Assets man kauft und kann jederzeit innerhalb von wenigen Minuten verkaufen, dank der hohen Liquidität. Über diese Börsen kann man z. B. ein eigenes Wallet, also eine eigene Adresse auf der Blockchain, einrichten und dort die Krypto-Assets halten. Diese “Hot Wallets” sind dauerhaft mit dem Internet verbunden. Zwar hat man durch eigene Wallets und große Börsen die meiste Kontrolle und Zugang zu den meisten verschiedenen Krypto-Assets, jedoch sind auch die Risiken hoch. Große Summen in einem eigenen Hot Wallet zu halten, könnte man damit vergleichen, alle Wertpapiere, Aktien und andere Anlagen des Portfolios dauerhaft in einer Brieftasche mit herumzutragen, oder 100 kg Gold im eigenen Tresor im Haus aufzubewahren. Man würde sich damit in der echten Welt unwohl fühlen, warum also sollte man so seine Krypto-Assets verwahren?

Es besteht das Risiko, ausgeraubt zu werden. In der Krypto-Welt gibt es hier kaum zuverlässige Versicherungen — weg ist weg. “Cold Wallets” gelten als sicherere Variante, diese sind nicht mit dem Internet verbunden. Dadurch können Cold Wallets zwar nicht gehacked werden, jedoch ist das Einrichten dieser Wallets aufwendiger und das Verkaufen der auf Cold Wallets gehaltenen Assets dauert länger. Eine einfache Alternative wäre das Handeln über Börsen, die eine treuhänderische Verwahrung anbieten, so wie das seit jeher im Finanzsektor üblich ist. Der Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX) zum Beispiel bietet diese Möglichkeiten an, gekoppelt mit einem leicht bedienbaren Interface und dem vertrauenswürdigen Hintergrund eines in Deutschland regulierten Finanzdienstleisters. Diversifizierung könnte sich hier jedoch als schwierig gestalten, die Auswahl an handelbaren Krypto-Assets ist auf eine Handvoll beschränkt.

Generell gilt: je mehr Kontrolle man hat, desto komplexer wird das Verfahren und desto mehr Wissen ist benötigt. Man benötigt das technische Wissen ein Wallet zu bedienen, man sollte über die aktuellen regulatorischen und steuerrechtlichen Aspekte informiert sein, und man muss sein Portfolio komplett selbst verwalten. Um ein effektives Risikomanagement zu betreiben und gute Renditen zu erzielen, muss man selbst die Kompetenzen eines auf Krypto-Assets spezialisierten Vermögensverwalters besitzen. Daher ist dieser Ansatz für alle professionelle Investoren, die Krypto-Assets mal “ausprobieren” möchten, unserer Meinung nach nicht der richtige.

Krypto-ETPs, -ETNs und -Zertifikate

Es werden vermehrt regulierte Krypto-Finanzprodukte in Form von ETFs, ETPs, und Zertifikaten angeboten. Oft ist es sogar möglich, diese direkt bei der Hausbank zu erwerben. Meistens sind diese Instrumente als passive Wrapper zu betrachten, Sie bilden also eine “Schale” um einzelne Krypto-Assets, welche vom Emittenten des Instrumentes gehalten werden. Die Vorteile: leichter und schneller An- und Verkauf sowie eine transparente steuerrechtliche Behandlung. Es wird kein technisches Know-how benötigt, da man die Wallet-Thematik hier komplett umgeht. Allerdings setzten sich Anleger durch den Kauf von Krypto-ETPs einem bei direktem Kauf nicht vorhandenen Emittentenrisiko aus. Ebenfalls sind die Kosten höher: Man kann mit ca. 250 Basispunkten Gesamtkostenquote zzgl. Spread rechnen. Auch sonst bleiben fast alle der vorher aufgeführten Probleme des direkten Wallets hier erhalten. Das Risikomanagement und Rebalancing muss selbst gemacht werden, und die Auswahl an Krypto-Assets ist sehr begrenzt, da die Volumen dieser Produkte hoch sein müssen, um für die Anbieter rentabel zu sein.

Für Anleger, die sich der Einfachheit halber dennoch in dieser Kategorie wohlfühlen, bieten Krypto-Index-ETNs eine etwas bessere Möglichkeit. Als hybride Lösung erreichen solche ETNs eine bessere Diversifizierung als ETPs oder Zertifikate einzelner Krypto-Assets, jedoch sind diese ETNs fast immer kapitalgewichtet. Das bedeutet, über 60% wird in Bitcoin und Ethereum angelegt. Hinzu kommt, dass ein Index bei Krypto-Assets nur bedingt sinnvoll ist, da die Korrelation innerhalb des Universums (also zwischen Bitcoin und anderen Krypto-Assets) sehr hoch ist. Außerdem fährt man dadurch weiter eine “long-only” Strategie mit vollem Marktbeta, jedoch wäre das mit dem Kauf von ETPs einzelner Assets auch nicht anders. Eine 1–5% Beimischung von Krypto-ETNs im Portfolio ist dennoch eine gute Option für Leute, die sich mit dem Thema nicht weiter befassen wollen. Die hohen Kosten und Drawdowns bleiben natürlich weiterhin bestehen.

Krypto-Fonds und -Dachfonds

Das Krypto-Fonds-Universum wächst stetig weiter. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Textes sind ca. 1.000 Krypto-Fonds weltweit aktiv. Diese verfolgen verschiedene Strategien, von long/short bis hin zu Arbitrage und Market-Making — bieten also schonmal deutlich mehr Optionen als ETPs und ETNs. Für Anleger, die Blockchain-Exposure suchen, aber noch nicht bereit für ein Investment in tatsächliche Kryptowährungen sind, gibt es zudem zahlreiche VC-Fonds. Diese agieren wie ganz normale, Tech-spezialisierte Venture-Capital Fonds, aber eben mit einem Fokus auf Blockchainstartups. Abbildung 1 zeigt die verschiedenen Strategien der Krypto-Fonds.

Abbildung 1: Das Kryptofonds-Universum

Krypto-Dachfonds (FoF) kann man als das “Rundum-Sorglos-Paket” der Krypto-Investitionen sehen. Anleger haben die Möglichkeit direkt über ihre Hausbank, via Standard-Zeichnungsprozess in ein reguliertes Vehikel zu investieren und müssen sich weder um technologische, noch steuerrechtliche oder andere Probleme kümmern. Natürlich zahlt man dafür ein gewisses Premium, dafür bieten Dachfonds eine weitere, maßgebliche Dimension im Vergleich zu allen anderen Vehikeln: Diversifizierung über verschiedene Investmentstrategien und Fondsmanager. Durch eine entsprechende Portfoliokonstruktion über strategische Assetallokation kann ein FoF einzigartig risikoadjustierte Renditen erzielen. Es ist möglich, die Drawdowns auf das Level von globalen Aktien zu reduzieren während die für Krypto-Assets charakteristisch hohen Renditen größtenteils erhalten bleiben.

Fazit

Ein eigenes Wallet ist am kostensparenden und bietet die meiste Kontrolle, erfordert dafür aber das größte Know-how in Technologie, Asset Management, und Krypto-Märkten. ETPs und Zertifikate einzelner Krypto-Assets vereinfachen das Investieren erheblich, jedoch sind diese vergleichsweise teuer und es gibt sie nur für die größten Kryptowährungen. Diversifizierung auf Krypto-Asset-Level ist durch ein paar Index ETPs möglich, aber man fährt hier weiter eine “long-only” Strategie und die hohe Volatilität bleibt bestehen. Außerdem korreliert der Krypto-Markt stark mit Bitcoin. Nur Fonds und Dachfonds bieten verschiedene Strategien. Dachfonds könnten so eine Rendite im typischen Krypto-Bereich mit stark verringerten Drawdowns durch die Beimischung marktneutraler Fonds erzielen.

21e6 Capital

21e6 Capital ist ein Schweizer Anlageberater, der professionelle Investoren mit optimalen Krypto-Investmentprodukten zusammenbringt. 21e6 Capital hat über 1,000 Krypto-Fonds aus der ganzen Welt analysiert und auf eine kleine Selektion kondensiert, die ein Krypto-Engagement mit minimiertem Abwärtsrisiko ermöglichen. Unterstützt von einem erfahrenem und fachkundigem Team an Finanz- und Kryptoexperten, mit fundierten Kenntnissen in Krypto-Assets und DLT, hat 21e6 Capital eine einzigartige „quantamentale” Strategie entwickelt. Diese Strategie zielt darauf ab, durch die Investition in sorgfältig geprüfte, erstklassige Fonds, Krypto-ähnliche Renditen zu erzielen und gleichzeitig das Risiko und die Volatilität auf das Niveau von globalen Aktien zu minimieren. Das Team von 21e6 Capital stützt sich auf starke akademische Wurzeln mit einer Erfolgsbilanz aus renommierten Publikationen und Forschung zu Krypto-Assets und Decentralized Finance und gewährleistet hochmoderne Krypto-Investitionslösungen für Fachleute der Finanzbranche.

Autoren

Maximilian Bruckner ist Head of Marketing & Sales der 21e6 Capital AG. Zuvor war er als Executive Director der International Token Standardization Association (ITSA) tätig, wo er sich auf die Forschung und standardisierte Klassifizierung von Krypto-Assets konzentrierte. Maximilian ist Absolvent der Frankfurt School of Finance and Management und hat in enger Abstimmung mit Prof. Dr. Philipp Sandner geforscht. Sie können Maximilian per E-Mail an maximilian.bruckner@21e6.io kontaktieren, um weitere Informationen über die 21e6 Capital AG anzufordern oder Fragen zu diesem Artikel zu stellen.

Prof. Dr. Philipp Sandner hat das Frankfurt School Blockchain Center (FSBC) gegründet. Von 2018 bis 2021 wurde er von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) als einer der “Top 30”-Ökonomen ausgezeichnet. Er war Mitglied im FinTechRat und dem Digital Finance Forum des Bundesministeriums der Finanzen. Er ist zudem im Verwaltungsrat des FiveT Fintech Funds und bei der Blockchain Founders Group — Unternehmen, die im Bereich der Blockchain-Startups aktiv sind. Zu den Fachgebieten von Prof. Sandner gehören Krypto-Assets wie Bitcoin und Ethereum, dezentrales Finanzwesen (DeFi), der digitale Euro, Tokenisierung von Vermögenswerten und digitale Identität. Sie können ihn per Mail (m@philippsandner.de) über LinkedIn kontaktieren oder ihm auf Twitter (@philippsandner) folgen.

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Our aim is to give professional investors access to the new asset class of “crypto assets”. www.21e6.io

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